Bauernverband warnt vor Einschnitten bei Agrarumweltmaßnahmen

Der Landesbauernverband (LBV) fordert von der Landesregierung, die Finanzierung der bewährten Agrarumweltprogramme auch in den nächsten Jahren im bisherigen Umfang sicherzustellen. 


 

„Die angekündigten einschneidenden Mittelstreichungen dürfen nicht umgesetzt werden. Es ist völlig unverständlich, das MEKA-Programm bis 2013 um rund 20 Prozent kürzen zu wollen. Denn die baden-württembergischen Landwirte nehmen bei den Agrarumweltmaßnahmen und dem Erhalt der Landbewirtschaftung in benachteiligten Gebieten eine Vorreiterrolle in Europa ein.“ 


Das erklärt LBV-Präsident Joachim Rukwied am 16. September 2011 in Stuttgart


Der Landesbauernverband fordert das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf, eine Lösung für die publizierte Finanzierungslücke von 33 Millionen Euro beim Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) und der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete zu finden. „Diese Lösung kann jedoch nicht in den angekündigten massiven Mittel- und Maßnahmenkürzungen und damit im Wegfallen der positiven Umwelt- und Klimawirkungen dieser Maßnahmen bestehen“, erklärt Rukwied. Der Landesbauernpräsident fordert vielmehr von der Landesregierung, durch Bürokratieabbau, Kosteneinsparungen und Mittelumschichtungen die Finanzierung des MEKA-Programms und die Förderung benachteiligter Gebiete auch in den Jahren 2012 und 2013 im bisherigen Umfang aufrecht zu erhalten. Gegebenenfalls seien entsprechende Verhandlungen mit der EU-Kommission zu führen.

 

Als Beispiel einer für die betroffenen Landwirte nicht nachzuvollziehenden Kürzung nennt der Landesbauernverband die Mulch- und Direktsaat. Gerade diese Agrarumwelt-Maßnahme mit dem Verzicht auf den Pflugeinsatz schont den Boden, mindert die Erosion und dient dem Klimaschutz. „Solche technisch innovativen Verfahren sollten weiterhin finanziell unterstützt werden, um ihre Beibehaltung in der landwirtschaftlichen Praxis zu fördern“, unterstreicht Rukwied.

 

Die betroffenen Betriebe wären bei reduzierter Agrarumwelt-Förderung aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion durch Intensivierung weiter zu erhöhen, erläutert der Landesbauernverband. „Die Kürzungen treffen gerade die in Baden-Württemberg seit jeher um Nachhaltigkeit und umweltschonende Bewirtschaftung besonders bemühten Landwirte“, erklärt Rukwied.

 

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