Bauernverband fordert erneut ein Verbot der Patentierung von Pflanzen und Tieren
Die zunehmende Patentierung von genetischem Material löst bei Verbrauchern, Landwirten und mittelständischen Züchtern große Besorgnis aus. Der Deutsche Bauernverband (DBV) forderte aus Anlass der Grünen Woche erneut ein Verbot der Patentierung von Tieren und Pflanzen.
„Der freie Zugang der Züchter zu sämtlichen genetischen Ressourcen ist unerlässlich, um auch in Zukunft standortangepasste Sorten entwickeln zu können und den erforderlichen Züchtungsfortschritt zu erreichen“, betonte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born.
Im Jahr 2009 könne zudem Zeitgeschichte im Bereich der Patentierung von Züchtungsverfahren geschrieben werden, erwartet Born. Das Europäische Patentamt müsse in zwei Verfahren darüber entscheiden, wie ein patentierbares technisches Verfahren von einem nicht patentierbaren herkömmlichen Züchtungsverfahren abzugrenzen sei. Der DBV habe gegenüber dem Patentamt deutlich gemacht, dass Kreuzung und Selektion seit Jahrhunderten die deutsche Züchtung prägten. Es widerspräche jeglichem bäuerlichen Grundverständnis, wenn bekannte und bewährte Zuchtmethoden jetzt durch „Garnierung“ mit technischen Elementen patentierbar würden. Im Jahr 2009, das ganz im Zeichen von Charles Darwin steht, der vor 150 Jahren sein Werk von der Entstehung der Arten veröffentlichte, sei es regelrechter Hohn, wenn das natürliche und offene System der Züchtung von Pflanzen und Tieren ausgehöhlt und nur für wenige große weltweit agierende Unternehmen nutzbar gemacht werde.
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