Bauernverband Rundmail: ARD Bericht zur Ferkelhaltung


Liebe Mitglieder,

die ARD Berichterstattung über Ferkelbetriebe, insbesondere die Tötung von Ferkeln, hat erhebliche mediale Resonanz gefunden. Auch unsere Mitglieder haben sich in großer Zahl an mich gewandt.
Der Deutsche Bauernverband hat zwischenzeitlich eine Pressemitteilung zu diesem Sachverhalt herausgegeben, die unseren Standpunkt sehr gut darstellt. Diese ist übrigens auch in der Öffentlichkeit und den großen Nachrichtendiensten gut aufgenommen und veröffentlich worden.

Leider wird durch Berichte, wie jetzt durch den SWR  - die im übrigen auch nicht einfach verboten werden können - unsere ganze Bemühung um positive Öffentlichkeitsarbeit mit Füßen getreten.  Schade ist, dass nach der sehr guten Berichterstattung letzte Woche in der Sendung ODYSSO mit gutem fachlichen Hintergrund, jetzt in EXCLUSIV genau das Gegenteil und noch schlimmer in die Öffentlichkeit getragen worden ist. Beide Redaktionen sind im übrigen voneinander unabhängig. Fakt ist, dass heute Reporter ihre Produkte dem Sender zum Kauf anbieten. Der Sender entscheidet dann, ob sich mit einem solchen Produkt Einschaltquoten und Öffentlichkeitswirkung erzielen lassen.

Wer die "wüsteste Story" liefert, hat die beste Chance, dass er einen Sender findet, der sie kauft. Dem stehen wir annähernd machtlos gegenüber.

Viele Grüße

Helmut Bleher
Geschäftsführer

Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems eV
Am Richtbach 1
74547 Untermünkheim

Tel 07944 9435 0
Fax 07944 9435 111
bleher@lbv-bw.de
www.bauernverband-hohenlohe.de


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16.07.2014
„Tierschutzgesetz muss eingehalten werden“
Bauernverband distanziert sich deutlich von Verstößen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) distanziert sich von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, die in der am Montag ausgestrahlten Sendung in der ARD zur Sauen- und Ferkelhaltung gezeigt wurden. Das Töten von Ferkeln in der dargestellten Form sei auf den Betrieben in keinster Weise die Regel, betonte der DBV.
 
Laut Tierschutzgesetz dürfen Ferkel nicht ohne „vernünftigen Grund“ getötet werden. Das Vorhandensein überzähliger Ferkel ist kein „vernünftiger Grund“. Allein schon aus ökonomischen Gesichtspunkten werden Sauenhalter keine überzähligen Ferkel töten, betonte der Bauernverband. „Nottötungen“ dagegen kommen nur dann in Frage, wenn ein Tier an nicht behebbaren Schmerzen, Leiden oder Schäden zu verenden droht. Ursachen können gesundheitliche Einschränkungen wie beispielsweise Geburtsfehler, erworbene Krankheiten oder Verletzungen sein. Grundsätzlich müssen Tiere zunächst sachgerecht betäubt und dann durch Blutentzug getötet werden. Landwirte lernen dies im Rahmen ihrer Praxisausbildung.
 
Der DBV kritisierte, dass illegale Filmaufnahmen, die bei Stalleinbrüchen erstellt wurden, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ohne jegliche Prüfung auf Plausibilität und Repräsentativität gezeigt werden. Zudem weist der Bauernverband darauf hin, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz umgehend zur Anzeige gebracht werden müssen, statt die Filmaufnahmen über einen Fernsehsender zu vermarkten. Darauf hätte die ARD vor Ausstrahlung des Filmbeitrages drängen müssen, fordert der DBV. Bei einer Reportage des SWR im Dezember 2013 mit ähnlichem Vorwurf gegen Betriebe aus Mecklenburg-Vorpommern hatte die Staatsanwaltschaft ermittelt und das Verfahren im Mai 2014 eingestellt. Für diesen Freispruch gab es keine mediale Aufmerksamkeit, stellt der DBV fest.
 
Der SWR, der den Filmbeitrag für die ARD erstellt hat, bezeichnete die Betriebe mit Sauenhaltung pauschal als "Ferkelfabriken". Tatsache ist jedoch, dass in Deutschland ein Sauenbetrieb im Durchschnitt nur 114 Sauen hält. 10 bis 14 Ferkel werden je Sau und Wurf geboren. Damit liegen die deutschen Sauenhalter bezogen auf die Tiergrößen hinter Dänemark, Niederlande, Schweden und Frankreich eher im europäischen Mittelfeld. 


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