Bauernverband Rundmail: Kastenstandbeschluss des Bundesrat von heute - Pressemitteilung

Liebe Mitglieder,

nach langem Hin und Her haben sich heute die 11 GRÜN mit regierten Bundesländer durchgesetzt und weitgreifende Vorschriften erlassen, wie künftig die Sauenhaltung in Deutschland aussehen soll.

Mehrere Kompromissversuche in den letzten Monaten scheiterten am GRÜNEN Widerstand. Maßgebliche Politiker der GRÜNEN  haben deutlich gemacht, dass sie ".. die Wildschweinrotte als Vorbild für die Stallhaltung in der bäuerlichen Landwirtschaft ..."  ansehen. Aus diesem Blickwinkel verwundert es nicht, wenn nun sogar im Abferkelbereich die Verweildauer im Kastenstand auf 5 Tage beschränkt sein soll und im Deckzentrum nur während des Besamungsvorgangs selbst fixiert werden darf. Die Spitze ist aber, dass im Deckzentrum für jede Sau 5 Quadratmeter Platz angeboten werden muss und die Ammoniakbelastungen im Stall nicht mehr im Durchschnitt des Jahres unterhalt enger Grenzwerte bleiben müssen, sondern dass diese Grenzwerte gar nicht mehr - also in keiner Situation, auch nicht in der Sommerhitze - überschritten werden dürfen.  Dies wird eine Baukostenexplosion der jetzt schon viel zu teuren Sauenplätze bedeuten. Wohlgemerkt: Dies gilt nicht für Neubauten sondern nach einer Anpassungsfrist im Deckzentrum von 8 Jahren und im Abferkelbereich von 15 Jahren.

Auf die ständigen fachlichen Einwendungen von Bauernverband und Fachverbänden wurde überhaupt nicht eingegangen ! Lösungsvorschläge, die von den Verbänden angeboten wurden, sind abgelehnt worden.

Immerhin hat Minster Hauk uns heute abend informiert, dass er - obwohl auch mit den GRÜNEN in einer Regierungskoalition - diesem Beschluss nicht zustimmen konnte. Das hat allerdings nichts geholfen.

Beigefügt erhalten Sie unsere Pressemitteilung von heute abend.

Diese steht auch auf unserer Homepage unter folgendem Link:  https://www.bauernverband-hohenlohe.de/aktuelles/nachrichten/details/uverstaendlicher-fachfremder-fehlbeschluss-des-bundesrats.html

Gerne dürfen Sie auch unsere Meldung auf Facebook teilen oder liken. https://www.facebook.com/bauernverbandhohenlohe/ Bitte suchen Sie dort nach dem Beitrag. Wenn Sie diesen teilen, haben wir eine breitere Resonanz in der Bevölkerung.

Trotz allem wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihr



Helmut Bleher
Geschäftsführer

Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.
Am Richtbach 1
74547 Untermünkheim

Tel  07944 9435 0
Fax 07944 9435 - 111

Mail: bleher@lbv-bw.de
web: www.bauernverband-hohenlohe.de


____________________________________________________

Pressemitteilung
des Bauernverbandes Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V.

Geschäftsführer Helmut Bleher                                                3.7.2020
__________________________________________________________________________

Unverständlicher Fehlbeschluss des Bundesrates

Bauernverband: „Nicht der Kastenstand für Sauen wurde abgeschafft, sondern die Sauenhaltung in Hohenlohe“

Mit völligem Unverständnis reagiert die Spitze des Bauernverbandes in Hohenlohe auf den „Kastenstandbeschluss“ des Bundesrates. Jürgen Maurer: „Wir haben es mit einem Frontalangriff auf die Schweinehalter – speziell auf die Familienbetriebe in Hohenlohe zu tun. Es geht hier nicht mehr um Strukturwandel, sondern um Strukturvernichtung !“

Der Bundesrat hatte am Freitag, dem 3. Juli beschlossen, dass alle Sauenhalter in Übergangszeiträumen von 8 Jahren für den Deckbereich und 15 Jahren im Abferkelbereich weitreichende Umbaumaßnahmen treffen müssen. Insbesondere das Platzangebot und die Vorschrift Sauen nur noch 5 Tage im Abferkelbereich und allein für den Deckvorgang fixieren zu dürfen, löst Kopfschütteln aus. Schwere Verletzungen der Sauen durch Rangkämpfe während der Rausche und totgelegene Ferkel nach dem Abferkeln sind für die Landwirte ein unkalkulierbares Betriebs- und für die Tiere ein Gesundheits- und Todesrisiko. Hinzu kommt, dass vorhandene Ställe komplett vergrößert werden müssen. Hierfür fehlt in den meisten Fällen der Platz, von den Kosten ganz zu schweigen. Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass fast keine Baugenehmigungen erteilt werden können. Jetzt Neubauten zu fordern, ist nach Ansicht der Bauernvertreter purer Hohn. Vergrößerungen zur Refinanzierung der immensen Kosten sind undenkbar.

Geschäftsführer Helmut Bleher: „Bereits heute kommen 12 Mio Ferkel von Dänemark und Holland nach Deutschland, auch nach Hohenlohe. Dies wird sich steigern, solange bis auch der letzte Schweinemäster das Handtuch geworfen hat. Denn warum sollen in Deutschland Schweine gemästet werden, wenn es keine deutschen Ferkel mehr gibt ?“  Bleher verweist auf die zutiefst fachfremden Äußerungen von maßgeblichen GRÜNEN Politikern, die „… die Wildschweinrotte als Vorbild für die bäuerliche Schweinehaltung“ sehen wollen. „Wenn unter solchen irrationalen Traumvorstellungen Landwirtschaftspolitik gemacht wird,  dann gute Nacht Bauerntum in Hohenlohe“ , so der Geschäftsführer des hiesigen Bauernverbands. „Dieser Beschluss widerspricht sämtlichen politischen Beteuerungen zur regionalen Landwirtschaft“ ergänzt der Vorsitzende Jürgen Maurer. „Die aktuelle politische Haltung aller Regierungsparteien zur Landwirtschaft ist unsäglich“.



files/bauernverband/hintergruende/Trecker_Getreidefeld.jpg