Bauernverband Rundmail: Verbraucherakzeptanz von Tierwohl- Artikeln - Studie der Hochschule Osnabrück vom Herbst 2018

Liebe Mitglieder,

in einer Umfrage mit 18.000 Käufen und anschließender Befragung der Kunden im Kassenbereich, hat die Hochschule Osnabrück nunmehr wissenschaftlich fundiert festgestellt, dass das tatsächliche Verbraucherverhalten von den geäußerten Wünschen - sogar im Kassenraum des Einzelhandels im Vor- und Nachfeld der Käufe - abweicht. Demnach sind nur ca. 16 % der  Verbraucher bereit, Artikel mit höhere Tierwohlgrundlagen zu akzeptieren und das auch nur dann, wenn die Preiserhöhung im Verbraucherbereich bei maximal 9 - 13 % liegt. Darüber wurden die Vergleichsartikel nicht mehr akzeptiert.

Wir möchten Ihnen die Pressemitteilung der Hochschule Osnabrück nicht vorenthalten. Sie liegt als PDF Datei dieser Email bei.

Für Sie als Produzent ist wichtig, dass Ihre betrieblichen Entscheidungen auf Marktinformationen und Absatzmöglichkeiten hin ausgerichtet bleiben. Maßgebend sind dabei die harten Fakten. Das was Sie über Ihre Erzeugerorganisation (Erzeugergemeinschaft, Genossenschaft, Land- und Viehhandel) vermarkten können, ist  Wirklichkeit und nicht die gesellschaftspolitischen Ziele von Minderheiten. Nischen müssen bedient werden, dort kann Wertschöpfung erreicht werden. Der gesamte Markt wird sich aber nicht umkrempeln lassen und eine Umerziehung der Bevölkerung ist kaum wahrscheinlich. In vielerlei Hinsicht, vor allem im Hinblick auf unsere freiheitliche Grundordnung wäre dieses auch nicht wünschenswert.

Wenn Sie Investitionen in Haltungen tätigen, die höheres Tierwohl bedeuten, sollten Sie sich auf jeden Fall informieren, ob Sie die höheren Kosten über höhere Verkaufspreise - evtl ergänzt durch Zuschüsse - wieder einspielen können. Auf den Marktauftritt Ihres Partners kommt es dabei in besonderer Weise an. Bitte nutzen Sie die Informationsveranstaltungen der Erzeugergemeinschaften und der Vermarkter und fragen Sie dort auch die realistischen nachhaltigen Absatzchancen ab, bevor Sie in große Investitionen gehen.

Unabhängig davon  wird der Markt differenzierter. Es gibt mehr Möglichkeiten, durch besondere Qualitäten höhere Wertschöpfung zu erzielen. Einen Automatismus in diese Richtung wird es aber auch zukünftig nicht geben. Nur das was Verbraucher nachfragen, wird bezahlt und wenn mehr Angebot in einem speziellen Markt als Nachfrage da ist, sinken die Preise.

Insofern sind politisch motivierte Äußerungen, mit höheren Standards sei höheres Einkommen zu erwirtschaften mit erheblicher Vorsicht zur Kenntnis zu nehmen. Diese spiegeln oftmals ein Weltbild wider, das sich im Wunsch äußert, die Welt zu verbessern und mit der Realwirtschaft wenig und nur auf einen engen Personenkreis beschränkt, zu tun hat. Für Sie als Landwirt bleibt aber existenzentscheidend, dass Sie durch den realen Verkauf Ihrer Produkte Einkommen erzielen können.

Die Untersuchung der Hochschule Osnabrück ist insofern eine wichtige Information, die wir Ihnen für Ihre persönlichen Entscheidungen nahebringen wollen.

Viele Grüße

Ihr




Helmut Bleher
Geschäftsführer

Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.
Am Richtbach 1
74547 Untermünkheim

Tel  07944 9435 0
Fax 07944 9435 - 111

Mail: bleher@lbv-bw.de
web: www.bauernverband-hohenlohe.de



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Von:        Helmut Bleher/Schwaebisch_Hall/LBVKGS
An:        Helmut Bleher/Schwaebisch_Hall/LBVKGS@LBVKGS,
Datum:        17.01.2019 10:49
Betreff:        PM-HSOS-2019-01-17_Verbraucherakzeptanz-Tierwohllabel






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