Bauernverband Rundmail: Wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft - Pressemitteilung Deutscher Bauernverband und Kritik am Zeitungsartikel der Südwestpresse von gestern
Liebe Mitglieder,
in der Südwestpresse ist in der gestrigen Ausgabe unter dem dicken Titel "Milch und Schweine werfen wieder fettere Gewinne ab" über den Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands berichtet worden. Vor allem diese Überschrift hat viele Mitglieder bewogen, bei mir anzurufen und sich über "den Deutschen Bauernverband" zu beschweren, der aus ihrer Sicht "schlimme Botschaften" verbreite.
Ich möchte aus diesem Grund die Pressemitteilung des DBV an Sie weitergeben, die der Berichterstattung zu Grunde liegt. Sie können dann die Mitteilung des Deutschen Bauernverbands selbst beurteilen und auch, wie die Redaktion damit umgegangen ist.
Bitte beachten Sie folgendes:
Nach § 2 des Landwirtschaftsgesetzes muss das Bundeslandwirtschaftsministerium jährlich über die Einkommensentwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe der Öffentlichkeit berichten. Das Gesetz besteht seit 1955. Eine Änderung ist nicht in Sicht.
Der Bauernverband hat nun die Möglichkeit, zu warten, bis das Landwirtschaftsministerium seinen Bericht abgibt und diesen dann zu kommentieren oder aufgrund eigener Zahlen etwa 2 bis 3 Monate früher an die Presse zu gehen und die Deutungshoheit selbst zu haben. Sie werden mir zustimmen, dass die zweite Möglichkeit die bessere ist. Denn je nach politischer Großwetterlage weiß man nicht, wie die Politik die Entwicklung analysiert und welche Schlüsse sie daraus zieht.
Die aktuelle Pressemeldung des Deutschen Bauernverbands stellt fest - was ja offensichtlich ist - dass die Einkommen der Landwirte gegenüber den Vorjahren wieder besser geworden sind. Gleichzeitig wird erläutert, dass das Niveau der Vorjahre bei weitem noch nicht erreicht worden ist und dass die veröffentlichten Zahlen nicht mit einem Bruttoverdienst von Arbeitnehmern verwechselt werden dürfen, weil noch verschiedene Kosten vom Gewinn zu tragen sind, die Arbeitnehmer nicht haben. Außerdem geht der Situationsbericht auf die verschiedenen Betriebszweigentwicklungen und auf die allgemeine Lage ein.
Diese Veröffentlichung stellt die Situation der Landwirtschaft objektiv und richtig dar. Es wird nichts beschönigt, aber es wird auch kein Klagelied angestimmt. Letzteres kommt in der Gesellschaft zunehmend negativ an. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass politische Mehrheiten für die Interessen der Landwirtschaft dadurch gewonnen werden könnten, dass die Situation möglichst negativ dargestellt wird. Mitleid führt nicht zu einer breiten Unterstützung - im Gegenteil ! Eher würde hinterfragt, ob man einen Berufsstand an der Armutsgrenze tatsächlich noch mit erheblichen öffentlichen Mitteln bezuschussen soll. Wir tun gut daran, die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft und damit den Nutzen für die Bevölkerung nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern die positiv darzustellenden Fakten deutlich zu machen.
Bezüglich der Wahl der Überschrift haben wir in einem ähnlichen Fall in den letzten Tagen unseren Unmut bei einer örtlichen Lokalredaktion angebracht. Vorausgegangen war eine üble Überschrift im Zusammenhang mit Pflanzenschutz, ebenfalls in einem Blatt der Südwestpresse, wo Landwirte als Kriminelle bezeichnet wurden. Der zuständige Redaktionsleiter hat uns auf meine Intervention hin ausdrücklich und eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass es Sache der Redaktion sei, welche Schwerpunkte und Überschriften sie setzt, dass sie sich dort nicht reinreden lasse und im Übrigen wir doch bitte als berufständische Vertreter zur Kenntnis nehmen sollen, dass der Protest der Bauern gegen mediale Verunglimpfung als "Wehleidigkeit" und unberechtigt angesehen werde. Man müsse auch mal was aushalten. So viel nur als Zusammenfassung des Austauschs mit dem Redaktionsleiter zum Thema Einfluss auf die Presse.
Wir haben also keinerlei Möglichkeit, die Redaktionen in irgendeiner Weise hinsichtlich der Berichterstattung zur Besserung zu bringen. Dies müssen wir akzeptieren. Wir können aber unseren bisherigen Weg weitergehen und möglichst ausgewogene, nachprüfbare und positive Dinge über die Landwirtschaft und die Betriebe an die Presse zu bringen. Das tun wir. Gerade die Pressemitteilung des Deutschen Bauernverbands ist ein gutes Beispiel dafür. Letztendlich war der Artikel der Südwestpresse, den ich Ihnen auch anhänge, eigentlich gar nicht so schlecht. Nur die Überschrift war eine Katastrophe.
Viele Grüße
Ihr
Helmut Bleher
Geschäftsführer
Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.
Am Richtbach 1
74547 Untermünkheim
Tel 07944 9435 0
Fax 07944 9435 - 111
Mail: bleher@lbv-bw.de
web: www.bauernverband-hohenlohe.de
in der Südwestpresse ist in der gestrigen Ausgabe unter dem dicken Titel "Milch und Schweine werfen wieder fettere Gewinne ab" über den Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands berichtet worden. Vor allem diese Überschrift hat viele Mitglieder bewogen, bei mir anzurufen und sich über "den Deutschen Bauernverband" zu beschweren, der aus ihrer Sicht "schlimme Botschaften" verbreite.
Ich möchte aus diesem Grund die Pressemitteilung des DBV an Sie weitergeben, die der Berichterstattung zu Grunde liegt. Sie können dann die Mitteilung des Deutschen Bauernverbands selbst beurteilen und auch, wie die Redaktion damit umgegangen ist.
Bitte beachten Sie folgendes:
Nach § 2 des Landwirtschaftsgesetzes muss das Bundeslandwirtschaftsministerium jährlich über die Einkommensentwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe der Öffentlichkeit berichten. Das Gesetz besteht seit 1955. Eine Änderung ist nicht in Sicht.
Der Bauernverband hat nun die Möglichkeit, zu warten, bis das Landwirtschaftsministerium seinen Bericht abgibt und diesen dann zu kommentieren oder aufgrund eigener Zahlen etwa 2 bis 3 Monate früher an die Presse zu gehen und die Deutungshoheit selbst zu haben. Sie werden mir zustimmen, dass die zweite Möglichkeit die bessere ist. Denn je nach politischer Großwetterlage weiß man nicht, wie die Politik die Entwicklung analysiert und welche Schlüsse sie daraus zieht.
Die aktuelle Pressemeldung des Deutschen Bauernverbands stellt fest - was ja offensichtlich ist - dass die Einkommen der Landwirte gegenüber den Vorjahren wieder besser geworden sind. Gleichzeitig wird erläutert, dass das Niveau der Vorjahre bei weitem noch nicht erreicht worden ist und dass die veröffentlichten Zahlen nicht mit einem Bruttoverdienst von Arbeitnehmern verwechselt werden dürfen, weil noch verschiedene Kosten vom Gewinn zu tragen sind, die Arbeitnehmer nicht haben. Außerdem geht der Situationsbericht auf die verschiedenen Betriebszweigentwicklungen und auf die allgemeine Lage ein.
Diese Veröffentlichung stellt die Situation der Landwirtschaft objektiv und richtig dar. Es wird nichts beschönigt, aber es wird auch kein Klagelied angestimmt. Letzteres kommt in der Gesellschaft zunehmend negativ an. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass politische Mehrheiten für die Interessen der Landwirtschaft dadurch gewonnen werden könnten, dass die Situation möglichst negativ dargestellt wird. Mitleid führt nicht zu einer breiten Unterstützung - im Gegenteil ! Eher würde hinterfragt, ob man einen Berufsstand an der Armutsgrenze tatsächlich noch mit erheblichen öffentlichen Mitteln bezuschussen soll. Wir tun gut daran, die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft und damit den Nutzen für die Bevölkerung nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern die positiv darzustellenden Fakten deutlich zu machen.
Bezüglich der Wahl der Überschrift haben wir in einem ähnlichen Fall in den letzten Tagen unseren Unmut bei einer örtlichen Lokalredaktion angebracht. Vorausgegangen war eine üble Überschrift im Zusammenhang mit Pflanzenschutz, ebenfalls in einem Blatt der Südwestpresse, wo Landwirte als Kriminelle bezeichnet wurden. Der zuständige Redaktionsleiter hat uns auf meine Intervention hin ausdrücklich und eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass es Sache der Redaktion sei, welche Schwerpunkte und Überschriften sie setzt, dass sie sich dort nicht reinreden lasse und im Übrigen wir doch bitte als berufständische Vertreter zur Kenntnis nehmen sollen, dass der Protest der Bauern gegen mediale Verunglimpfung als "Wehleidigkeit" und unberechtigt angesehen werde. Man müsse auch mal was aushalten. So viel nur als Zusammenfassung des Austauschs mit dem Redaktionsleiter zum Thema Einfluss auf die Presse.
Wir haben also keinerlei Möglichkeit, die Redaktionen in irgendeiner Weise hinsichtlich der Berichterstattung zur Besserung zu bringen. Dies müssen wir akzeptieren. Wir können aber unseren bisherigen Weg weitergehen und möglichst ausgewogene, nachprüfbare und positive Dinge über die Landwirtschaft und die Betriebe an die Presse zu bringen. Das tun wir. Gerade die Pressemitteilung des Deutschen Bauernverbands ist ein gutes Beispiel dafür. Letztendlich war der Artikel der Südwestpresse, den ich Ihnen auch anhänge, eigentlich gar nicht so schlecht. Nur die Überschrift war eine Katastrophe.
Viele Grüße
Ihr
Helmut Bleher
Geschäftsführer
Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.
Am Richtbach 1
74547 Untermünkheim
Tel 07944 9435 0
Fax 07944 9435 - 111
Mail: bleher@lbv-bw.de
web: www.bauernverband-hohenlohe.de
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- Milch und Schweine werfen wieder fettere Gewinne ab Südwest Presse Online.pdf
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