Wölfe und Landwirte im Konflikt

Wölfe und Landwirte im Konflikt


Foto: Dagmar Alberti / Bauernverband SHA-Hohenlohe-Rems

 

Kürzlich wurde ein Wolf im Hohenlohekreis bestätigt. Warum der Wolf die Weidetierhaltung gefährdet und Herdenschutz dagegen nicht ausreicht:

 

Der Wolf galt seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet in Deutschland. Hauptgrund dafür war Konkurrenz um tierische Nahrungsmittel bei der Haltung von Rindern, Schweinen, Schafen, Pferden etc. auf der damals üblichen Waldweide.

 

Die Weiterentwicklung der Europäischen Natur- und Artenschutzgesetze hat dazu geführt, dass der Wolf heute wieder zurück in Deutschland ist. Er breitet sich weiter aus.

 

Der Wolf bedroht nun aber Weidetiere und damit auch landwirtschaftliche Familien, denen die Existenzgrundlage unmittelbar gefährdet ist. Trotz mannigfaltiger Herdenschutzmaßnahmen werden regelmäßig vor allem Schafe und Rinder durch Wölfe gerissen. Wachsende Wolfspopulationen verschärfen die Problematik dramatisch. Landwirten erschließt sich in vielen Fällen nicht, warum das Tierleid der gerissenen Nutztiere in der Abwägung zur Wiederansiedlung einer nicht mehr vorhandenen Art in einem ungeeigneten Gebiet so wenig berücksichtigt wird.

 

Große Teile der Gesellschaft wünschen die Weidehaltung von Nutztieren. Doch ein sicherer Herdenschutz ist kaum möglich, weil der Wolf alle Hürden überwindet.

 

Der Wolf gehört nicht mehr in unsere Kulturlandschaft, da er die Landwirtschaft mit Weidetieren aktiv gefährdet. Siedelt sich ein Wolf an, wird daraus irgendwann ein Rudel, bald darauf mehrere. Herdenschutzmaßnahmen sind kein Kompromiss auf Dauer und nachgewiesenermaßen höchst unsicher. Der Wolf hat seine Daseinsberechtigung in wenig besiedelten Gebieten.

 

„Ich habe kein Problem mit dem Wolf – solange er in Sibirien lebt,“ sagt Helmut Bleher, Geschäftsführer des Bauernverbandes Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems, zum Thema Wolf in Deutschland und Hohenlohe angelehnt an ein Zitat des Bergsteigers, Almbauers und Wolfskritikers Reinhold Messner.

 

Da die Problematik leider von Naturschutzseite anders beurteilt wird, braucht es staatliche Hilfen für die Prävention, vor allem aber für den Schadenersatz bei gerissenen Nutztieren. Sollten Wölfe in Hohenlohe heimisch werden braucht es auch in unserer gesamten Region ein flächendeckendes Fördergebiet Wolfsprävention – so wie es bereits im Naturraum Odenwald seit Frühjahr 2021 der Fall ist. Damit übernimmt das Land Baden-Württemberg die Kosten für Herdenschutzmaßnahmen wie z. B. Schutzzäune oder Herdenschutzhunde.

 

„Der Wolf ist ein Raubtier und sollte nicht verniedlicht werden. Neben einer Gefahr für Weidetiere stellt ein streifender Wolf auch in einer von Tourismus geprägten Region wie dem Hohenloher Land inmitten des Kocher- und Jagsttals ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Menschen bei Freizeitaktivitäten in der Natur dar.“ - Jürgen Maurer, Vorsitzender unseres Bauernverbandes, zum Thema Wolf in Hohenlohe

 

„Es ist wichtig und richtig Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um bestmöglichen Herdenschutz für unsere Weidetiere gewährleisten zu können. Gerade an den Steilhängen von Kocher und Jagst gehen Kulturlandschaftspflege und Weidetierhaltung Hand in Hand und müssen weiterhin tragbar für Tierhalter sein.“

- Jürgen Maurer, Vorsitzender unseres Bauernverbandes, zum Thema Wolf in Hohenlohe

 

 

Zurück

files/bauernverband/hintergruende/Distel_Biene.jpg