Minister Hauk beim Bauernverbandsvorsitzenden Jürgen Maurer

Landwirtschaftsminister Peter Hauk nutzte eine Einladung vom Vorsitzenden des Bauernverbands Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e.V. gemeinsam mit dem Landrat des Hohenlohekreises Dr. Matthias Neth um Möglichkeiten und Chancen der "Produktion von Artenreichtum und Biodiversität" im konventionellen Ackerbaubetrieb zu beleuchten.

 

Jürgen Maurer bietet dem Forschungsprojekt F.R.A.N.Z. Gelegenheit auf seinen Flächen zu untersuchen, wie Artenvielfalt im landwirtschaftlichen Betrieb implementiert und für den Landwirt interessant gemacht werden kann.

 

Auf dem Bild: Kreisrätin Irmgard Kircher Wieland, SPD, Kreisrat Prof. Dr. Otto Weidmann, Freie, Landrat Dr. Matthias Neth, Minister Peter Hauk, Vorsitzender Jürgen Maurer und Geschäftsführer Helmut Bleher

Nachdem der Minister den erschreckenden Dürrezustand des Hohenloher Waldes gemeinsam mit den Förstern des Landkreises in Augenschein genommen hatte, startete der landwirtschaftliche Teil des Besuches am neuen Standort des Landwirtschaftsamtes in Kupferzell.

 

Mit der Angliederung des Landwirtschaftsamtes an die Gebäude der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft stärkt der Hohenlohekreis die fachliche landwirtschaftliche Kompetenz in Kupferzell. Derzeit sind die Veterinärverwaltung und das Landwirtschaftsamt dort untergebracht. Die Unterbringung weiterer zum Dezernat gehörender Verwaltungsteile ist angedacht.

 

Bei der Kirchbühl GbR der Familien Deitigsmann und Baumann  in Goggenbach wurde ein auf Tierwohl und Emissionsminderung angelegter Außenklimastall für Mastschweine besichtigt. Das geförderte Projekt beeindruckte durch herorragende Bedingungen für  die Schweine und verbrauchernahe Tierhaltung. Der Stall wird im Rahmen einer Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Kupferzell von allen 3. Klassen der Schule systematisch in den Lehrplan eingebaut und dient damit der Verbesserung der Transparenz von landwirtschaftlicher Produktion. Ganz bewusst wurde im Stall ein hygienisch separat zu begehender Besucherraum implementiert.

 

 

 

Beim Vorsitzenden Jürgen Maurer erfuhr der Minister wie optimale Ausrichtung der landwirtschaftlichen Produktion auf Artenschutz funktioniert. "Klar ist", so Jügen Maurer, "dass die Auswirkungen der wachsenden Weltbevölkerung und des zunehmenden Wohlstands auf die Artenvielfalt nicht von der Landwirtschaft allein getragen werden können und dürfen. Artenschutz und der Erhalt der Biodiversität ist eine gemeinsam Aufgabe aller".  Die Landwirtschaft sei, so Jürgen Maurer, gerne bereit an jedweder Maßnahme zum Erhalt der natürlichen Ressourcen mit zu wirken. Allerdings könne das nicht zum Nulltarif geschehen. "Der Bauer verliert bei jeder Fläche, die er nicht nutzen kann, dringend benötigtes Einkommen - dieser Verlust muss ausgeglichen werden."  Im F.R.A.N.Z Projekt werden Möglichkeiten erkundet, wie dies für beide Seiten, die Landwirtschaft und die Gesellschaft im Konsens umgesetzt werden kann.

 

Beim anschließenden Kaffee, der durch den auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest mit dem 1. Preis gewürdigten Käsekuchen von Tanja Maurer gekrönt wurde, tauschten sich Minister, Landrat mit den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen und Vertreter des Bauernverbands zu aktuellen Themen aus. Besonders nachdrücklich warnten Jürgen Maurer und Geschäftsführer Helmut Bleher davor, dass das Volksbegehren zum Artenschutz die Bauern gerade im Verbandsgebiet des Bauernverbands Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems zum Aufgeben zwingen würde. Mit dem Verbot von Pflanzenschutzmitteln im größten Teil des Gebietes mit Landschaftsschutzgebieten wäre dort eine vernünftige Landwirtschaft nicht mehr möglich. Der Biomarkt könne kein Überangebot verkraften. Dieses Segment müsse stetig der Nachfrage entsprechend wachsen. Eine staatlich verordnete Flutung dieses Nischenmarktes würde die heutigen Biobetriebe massiv beeinträchtigen und Preisdruck erzeugen.

 

Der Minister sagte zu, im Gespräch mit dem Umweltministerium die Möglichkeiten eines Gegenentwurfs zum Volksbegehren zu prüfen und die unvernünftigen Schärfen dadurch zu minimieren. Klar wurde aber auch, dass der Mechanismus des Volksbegehrens zu willkürlichen stimmungsabhängigen Ergebnissen führen kann, die man nicht vorhersehen könne.

 

 

 

 

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