Bauerntag 2024 unseres Bauernverbands in Öhringen

Green Deal nur mit und nicht gegen die Bauern

„Ernährung, nachwachsende Rohstoffe, Energie vom Acker und Biodiversität sind Bausteine für eine Landwirtschaft mit Zukunft“, sagt der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, auf dem Bauerntag des Bauernverbands am 8.11.2024 in der Kultura Öhringen.

 

Foto: Unser Vorsitzender Jürgen Maurer dankt Ehrengast Günther Felßner (r., Bayerischer Bauernverband) für seine Worte. (c) David Benzin / Bauernverband

 

Bereits zu Beginn der Veranstaltung machte der Vorsitzende des Bauernverbands Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems, Jürgen Maurer, klar, dass sich die Welt dramatisch verändert hat und die Herausforderungen größer geworden sind: „Im Mittelpunkt der Landwirtschaft ist und bleibt die Nahrungsmittelsicherheit. Denn ohne ausreichende Lebensmittelversorgung ist die Demokratie gefährdet.“

 

Er verweist auf den übergroßen Rückhalt der Bauern in der Bevölkerung nach den Bauerndemonstrationen am Jahresanfang. „Unsere Proteste haben sich gelohnt, jetzt geht es darum, mitzugestalten und die Interessen am Verhandlungstisch hart zu vertreten.“

 

 


Foto: Vorsitzender Jürgen Maurer eröffnet unseren Bauerntag 2024 in der Kultura Öhringen. (c) David Benzin / Bauernverband

 

Dass die Bauernproteste das Standing der Bauern in der Gesellschaft verbessert haben, berichtet auch Günther Felßner, Hauptredner und Präsident des Bayerischen Bauernverbands. Er ist als Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes direkt laufend in die aktuelle Bundespolitik involviert und sagt in Öhringen: „Wir werden seit den Demonstrationen anders wahrgenommen.“

 

Kohlenstoff - ein Grundelement für Landwirtschaft, Gesellschaft und Wirtschaft

 

Sein Vortragsthema „die deutsche Landwirtschaft im europäischen und globalen Kontext – wie muss die Politik auf die neuen Herausforderungen reagieren?“ sei in Bezug auf die Tagespolitik mit US-Wahl und Ampel-Aus so passend gewählt worden, wie noch nie, leitete der Franke amüsiert ein. Doch dann kam er schnell zum Thema: „Landwirtschaft wird Menschen ernähren“ sei die eine Aufgabe, denn: Ernährungssicherheit und eine Selbstversorgung mit Lebensmitteln seien aus seiner Sicht gerade in diesen geostrategisch schwierigen Zeiten wichtig.

 

 

Aber es kommen weitere unverzichtbare Aufgaben hinzu: „Wir werden in der Landwirtschaft auch in Zukunft die regenerativ produzierten Energien für Wirtschaft und Gesellschaft und darüber hinaus Rohstoffe für Industrie und Wirtschaft zur Verfügung stellen.“ Die Welt werde sich vom Kohlenstoff aus Öl verabschieden. Umso mehr sei die Photosynthese als Basis für nachwachsende Kohlenstoffverbindungen zukunftsfähig. Und Natur- und Umweltschutz samt Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität liege im ureigensten Interesse der Bauern.

 

Großen Beifall erhielt Felßner für seine Forderung nach mehr Leistungswillen, aber auch nach Freiheiten für diejenigen, die bereit sind, diese Leistung zu erbringen. Die deutsche Wirtschaft und nicht zuletzt die deutsche Landwirtschaft müsse in der Lage sein, dem weltweiten Wettbewerb zu begegnen. Dafür sei es nötig, zusammenzustehen und Forderungen an die Politik klar zu formulieren.

 

Die Landwirtschaft komme nur mit Teamgeist weiter, meint auch Günther Felßners Amtskollege und Gastgeber Jürgen Maurer. Für ihn ist klar: „Landwirtschaft ist ein Mannschaftssport, wir sind Teamplayer. Je besser Landwirtschaft zusammenhält, desto mehr Erfolg hat sie mit ihren Themen.“

 

Dass der Verband dies lebt, wird nicht nur aus den Berichten des Vorsitzenen Jürgen Maurer und des Geschäftsführers Helmut Bleher deutlich. Die verdienten Ehrungen ausscheidender Vorstandsmitglieder spiegeln wieder, wie wichtig das berufsständische Engagement gerade heute ist. Und da die Dienstleistungen des Verbands für seine Mitglieder sogar zunehmend gefragt sind, plant der Verband, ein zweites Bürogebäude zu bauen. „Aktuell platzen wir aus allen Nähten,“ so der Geschäftsführer und fügt hinzu: „Wir freuen uns, dass wir eine engagierte fröhliche Mannschaft im Haupt- und Ehrenamt haben.“

 

 

Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Wenzel aus Neufels beschloss den Bauerntag 2024 mit Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit. Musikalisch untermalt wurde der Nachmittag von traditionellen Gesangs- und Tanzeinlagen mehrerer Mitglieder des Ukrainischen Frauenbundes Hohenlohe, die für ihre Darbietung schallenden Applaus in der Kultura ernteten.

 

 

 

 

 

 

 

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