Mission completed: Ausreichend Silomais für die Hofgemeinschaft.

Über eine gute Maisernte in diesem Jahr freut sich die Hofgemeinschaft KNH Milchhof GbR in Wolpertshausen – Hörlebach. Dort lagert in insgesamt 10 Silos feingehäckseltes Futter für die nächsten Monate. 

„Wir sind zufrieden mit der Silomaisernte in diesem Jahr“, freut sich Jochen Breitkreuz von der KNH Milchhof GbR in Wolpertshausen-Hörlebach. Obwohl der Sommer generell trocken war, hat es doch immer wieder im rechten Moment geregnet. Der junge Landwirt erklärt, dass Bauern das ganze Jahr über auf die Ernte hinarbeiten. „Das ist schon emotional! Schafft man es, den richtigen Erntezeitpunkt zu finden?“ 90 Hektar Mais sind aktuell noch zu ernten. Der wird gebraucht für die eigenen Tiere und die Biogasanlage. Das macht für die Betriebsgemeinschaft mitten in Hohenlohe fast ein Drittel der gesamten Ackerflächen und 6 - 7 Tage Erntezeit aus. Hinzu kommt die Ernte von Gras und Klee, Getreide und Rüben. Bis auf das Dreschen, Ballenpressen und Maishäckseln erledigen sie die Feldarbeit selbst. Das klappt auch deshalb gut, weil sich die Arbeit des großen Hofes auf genügend Schultern verteilen lässt.

 

 

 

Zwei Höfe am Ort und ein Berater arbeiten seit 20 Jahren in einer guten Kooperation. „Das ist für diese Form der Zusammenarbeit eine lange Zeit und für uns sehr wertvoll“, erzählt der Senior des Hofes Eckhard Kümmerer. Seine Frau Karin und er haben die Betriebsgemeinschaft damals angestrebt, um die hohe Arbeitsbelastung auf dem Hof bewältigen zu können. Mit vier kleinen Kindern und ohne die Eltern, in der Landwirtschaft Altenteiler genannt, war die Hofarbeit allein nicht zu schaffen. Bei einem Freund überzeugte sie das Modell. Martin Neber, ebenfalls aus Hörlebach mit seinem Hof und Dieter Hanselmann, als Spezialberater für Rinderbetriebe ohne eigenen Hof, kamen dazu. „Uns eint die Leidenschaft für Kühe“, erklärt Landwirt Kümmerer den Verbund. Seit Mai dieses Jahres ist der Schwiegersohn Jochen zusätzlich Gesellschafter. Seine Frau Nele Breitkreuz ist auf dem Hof groß geworden und kennt jede Kuh mit Namen. „Für uns alle steht die Herde im Mittelpunkt. Jede einzelne Kuh zählt und alle werden immer gut versorgt. Hohe Milchleistung und ein langes Leben der Kühe sind für uns kein Wiederspruch. Das ermöglicht uns, den Hof ökonomisch aufzustellen“, erklärt die junge Landwirtin, die auch Mitglied im Vorstand des Bauernverbandes ist.

 

 

 

Wir wirtschaften in vielerlei Hinsicht sehr nachhaltig. Das bezieht Landwirt Kümmerer auch auf den sozialen Bereich, denn zusätzlich werden die Hofinhaber von drei festangestellten Mitarbeitern und einem Auszubildenden unterstützt. „Wir haben ein Problem nicht: Personal. Wir erfahren immer genügend Unterstützung von der Familie, von Freunden und Nachbarn. Wir haben einen guten Ruf im Ort und wir fühlen uns akzeptiert. Wir haben Feierabend, Wochenende und Urlaub. Auch Krankheitsfälle konnten wir bisher gut ausgleichen“, freut sich Eckhard Kümmerer über das funktionierende Miteinander. Das klingt nach viel Power und die wird auch gebraucht. „Als großer Milchviehbetrieb ist es uns ganz arg wichtig, dass es allen Tieren gut geht. Und das hat ursächlich nichts mit der eigentlichen Größe zu tun, sondern mit Organisation“, betont Nele Breitkreuz. Die Tiere leben in 2011 bezogenen, hellen und luftigen Ställen. Sie haben viel Auslauf, auch ins Freie. „Unser Einkommen erwirtschaften wir zum größten Teil mit den Kühen, deshalb dreht sich bei uns auch alles darum“, beschreiben die Landwirte ihre Passion. Jeden zweiten Tag wird die Milch von der Hohenloher Molkerei in Schwäbisch Hall abgeholt. Die angegliederte Biogasanlage nimmt die Gülle und den Mist der Tiere auf und versorgt, zum Beispiel, ganz Hörlebach mit Wärme, sowie 1400 Haushalte mit Strom. Ein nachhaltiger angelegter Kreislauf.

 

 

 

Bis zu sechs Monate zusätzlicher Futtervorrat, damit man auch trockene Jahre übersteht. In den 10 sogenannten Fahrsilos der KNH Milchhof GbR werden jährlich bis zu 15.000 Kubikmeter Futter eingelagert. Bei der Silomaisernte werden die ganzen Pflanzen mit einem Häcksler direkt auf dem Feld zerkleinert und auf Transportfahrzeuge geladen. Diese bringen den gehäckselten Mais zum Hof, wo er im Silo abgeladen wird. Dort wird mit schweren Walzfahrzeugen die Luft aus dem Mais gepresst. Anschließend wird das Silo unter mehreren Lagen Folie luftdicht verschlossen und für viele Monate haltbar gemacht. Die so entstehende Maissilage wird später in täglichen Portionen entnommen und mit anderen Futtermitteln für die Kühe vermischt. Das sind: Grassilage, Heu, Getreideschrot und weitere Komponenten. „Es ist wichtig, dass die Zusammensetzung des Futters immer annähernd gleich ist, denn der Organismus der Tiere stellt sich darauf ein“ erklärt Eckhard Kümmerer. So wird die Silage vom letzten Jahr vorsichtig mit der neuen verschnitten, damit die Mikroben sich anpassen können. Gleichzeitig sollte das Futter für die Tiere so frisch wie möglich sein, damit sie Lust haben zu fressen. Dafür wird es mehrmals täglich vorgelegt, also verteilt und immer wieder angeschoben.

 

 

 

Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben der Region. Die Hofgemeinschaft kauft Mais von anderen Höfen zu, wodurch diese ihre Fruchtfolgen erweitern können. Durch die Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Lohnunternehmen, welches das Maishäckseln übernimmt, verläuft die Ernte weitgehend stressfrei. Die Höfe der Umgebung liefern ihren Mist für die Biogasanlage und nehmen im Gegenzug Gärreste als Dünger auf. „Wir sind sehr, sehr zufrieden und haben Freude daran, mit unseren Tieren zu arbeiten. Ja, es sind Nutztiere. Die werden genutzt, aber nicht ausgenutzt, sondern mit Achtung und Respekt behandelt“, schließt der Landwirt Eckhard Kümmerer stellvertretend für die Kooperation in Wolpertshausen-Hörlebach seine Beschreibung der Hofprinzipien für Mensch und Tier ab.

 

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