Wir feiern 75 Jahre Bauernverband!

75 Jahre Bauernverband in den Landkreisen Hohenlohe, Rems-Murr und Schwäbisch Hall – Bauerntag am 3. Juni 2022 in Kupferzell - Engagierte Vertretung der Landwirtschaft zwischen Schurwald und Rothenburger Landwehr, zwischen den Weinbergen im Unterland und der Frankenhöhe.

 

Der Bauernverband. Aktuell sind 4200 Mitglieder im Verband organisiert. Der aktuelle Vorstand des Vereins wird gebildet vom Vorsitzenden Jürgen Maurer aus Kupferzell und den Stellvertretern Marcus Nübel aus Obersontheim für den Bezirk Schwäbisch Hall, Peter Treiber aus Fellbach für den Rems-Murr-Kreis, Thomas Wenzel aus Neuenstein für den Hohenlohekreis und Harald Gronbach für den Bezirk Crailsheim. Die Bezirke entsprechen den früheren Kreisbauernverbänden vor den Fusionen. Ergänzt wird der Geschäftsführende Vorstand vom Gesamtvorstand, in welchem alle Bezirke und alle Betriebsrichtungen und sowohl Haupt- als auch Nebenerwerbslandwirte vertreten sind. Besonders stolz ist der Verband auf ein junges, engagiertes Team und auf junge Betriebsleiterinnen, die sich zur Wahl stellten und gewählt wurden. Langjähriger Geschäftsführer des Verbandes mit Sitz in Untermünkheim ist Helmut Bleher. In der Geschäftsstelle sind rund 20 Mitarbeiter tätig. Sie beraten die Mitglieder in rechtlichen, steuerlichen und sozialen Fragen. Sie leisten Öffentlichkeitsarbeit und organisieren die politische Vertretung.  



„Menschen mit Mut und Weitblick haben diesen Verband im Jahr 1947 gegründet und seither geprägt“, sagt Vorsitzender Jürgen Maurer. Er weiß, vor 75 Jahren, also wenige Jahre nach dem Krieg, stand im Fokus der landwirtschaftlichen Arbeit, genügend Lebensmittel für alle Menschen in unserer Region und in Deutschland zu produzieren. Weg vom Hunger: Das ist den Höfen im Verbandsgebiet und im Laufe der Jahre sehr gut gelungen. Auf dem langen Weg seit damals, haben sie sich immer wieder neuen Herausforderungen und Ansprüchen gestellt. In den letzten Jahrzehnten ist die Sorge um den Klimaschutz und um die Biodiversität zusätzlich in den Fokus der landwirtschaftlichen Arbeit gerückt.  


Bildung und Wissenschaft sind unabdingbare Themen der Landwirtschaft. „Wir sind und bleiben dem Fortschritt zugewandt und nach wie vor sehen wir die Sicherung der Ernährung als unsere wesentliche Aufgabe an. Wir haben in den 75 Jahren viel erreicht und als Landwirtschaft einen positiven Beitrag zum Wohlstand in unserer Region Schwäbisch Hall, Hohenlohe und dem Rems-Murr-Kreis geleistet. Wir erzeugen Lebensmittel auf qualitativ höchstem Niveau – ganz gleich, ob die Betriebe konventionell oder biologisch wirtschaften“, betont Landwirt Jürgen Maurer. Er ergänzt: „Als Landwirte sind wir unmittelbar von einer funktionierenden Umwelt abhängig. Wir arbeiten und stehen für den Erhalt der Schöpfung.“

 

Die Arbeit des Bauernverbandes fließt in die Meinungsbildung der Gremien auf Landes- und Bundesebene ein. „Unser Kreisbauernverband genießt in vielen Bereichen, auch über die Landwirtschaft hinaus, hohes Ansehen und ist ein gern gesehener und kompetenter Gesprächspartner“, so Maurer weiter. Er weiß aus eigener Erfahrung und vielen Gesprächen: Über sieben Jahrzehnte hat der Bauernverband immer wieder für die Landwirtschaft gekämpft und gegenüber der Politik, Vertretern des Naturschutzes und der Öffentlichkeit, maßgebliche Änderungen der Agrarpolitik mitgestaltet. Die fachlichen Expertisen des Bauernverbandes werden regelmäßig und aktiv in die politische Arbeit eingebracht. Maurer sagt: „Wir arbeiten transparent und öffentlich. Mit unserem neu aufgegriffenen Part der Verbandsarbeit - der Öffentlichkeitsarbeit, sehen wir ganz deutlich, dass die Akzeptanz der Landwirte bei den Menschen in der Region gewachsen ist. In einer offenen Kommunikation sehen wir als Verantwortliche einen wichtigen Schlüssel für die Zukunft der Landwirtschaft“, erklärt der Verbandsvorsitzende. Abschließend fasst er zusammen: „Ich bin als Vorsitzender des Bauernverbandes Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems froh und dankbar, für unseren Berufsstand verantwortlich arbeiten zu können!“  

 

 

Wichtiger und neuer Aspekt in der Landwirtschaft ist die Öffentlichkeitsarbeit. „Mir ist es wichtig, dass anlässlich des 75jährigen Jubiläums unseres Bauernverbandes, der Wandel in der Landwirtschaft, insbesondere auch in Bezug auf die Ausbildung von jungen Landwirtinnen und Landwirten, deutlich wird“, sagt Marcus Nübel als stellvertretender Vorsitzender für den Raum Schwäbisch Hall. In seinem Betrieb bildet er bereits seit über 20 Jahren Auszubildende und Praktikanten aus. Er erklärt: „In unserem Dreigenerationenbetrieb werden junge Menschen mit dem Fokus auf einen realistischen Kostenüberblick beim Einkauf von Tieren, Futter und Maschinen ausgebildet“. Er weiß genau: Im Laufe der Zeit hat sich einiges in der Landwirtschaft verändert. Landwirte sind heute nicht mehr nur Erzeuger von Lebensmitteln. Durch den Betrieb von Biogas- und Photovoltaikanlagen sind die Bauern heute auch Energiewirte und Unternehmer. Eine starke Automatisierung in den Ställen, die Digitalisierung, GPS-Geräte bei den Feldarbeiten, neue Nutztierhaltungsverordnung für das Tierwohl, verstärkter Tier-, Insekten- und Artenschutz… „die Liste ist lang und die Herausforderungen sind groß. Wer weiß, was zukünftig auf uns Landwirte zukommt“, sagt Marcus Nübel. Ein zentraler Aspekt in der Landwirtschaft ist für ihn die Öffentlichkeitsarbeit. Egal ob über einen persönlichen Austausch oder über Social-Media-Kanäle. „Wir müssen über uns reden“, sagt er.

 

Ohne eine starke Berufsvertretung haben wir keine Chance, meint der stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des Bauernverbandes für den Rems-Murr-Kreis, Peter Treiber. Selbst 26 Jahre jung, spricht er davon, dass er in ‚ganz jungen Jahren‘ dem Bauernverband und seiner Arbeit eher kritisch gegenüberstand. „Aber, in den sechs Jahren als Landesvorsitzender der Landjugend von Württemberg-Baden, erhielt ich tiefere Einblicke in die Politik und in das Verbandswesen. Durch mein Amt und als Mitglied im Gesamtvorstand des Landesbauernverbandes, konnte ich hautnah erleben, wie schwierig es für die Verantwortlichen des Landesbauernverbandes ist, ihre Stimmen in der Politik geltend zu machen. Ich habe erlebt, dass es aufgrund der vielen Gegenargumente von Nichtlandwirten, oft fast unmöglich ist, Erfolge für unseren Berufsstand zu erringen. Ich habe für mich erkannt, dass ohne eine starke Berufsvertretung die zukünftige Arbeit für uns Landwirte nicht leichter wird. Aus diesem Grund habe ich mich im Frühjahr 2021 als stellvertretenden Vorsitzenden gewinnen lassen und stehe damit direkt in der Verantwortung“, erklärt Landwirt Peter Treiber.

 

Gute Argumente und Kompromisse sind nötig. „Ich durfte auf unserem landwirtschaftlichen Aussiedlerhof eine schöne Kindheit erleben und war schon immer eingebunden in alle landwirtschaftlichen Tätigkeiten“, blickt der engagierte Landwirt Thomas Wenzel aus Neuenstein gern zurück. Aktuell ist er ehrenamtlich als Vorsitzender der ‚Interessengemeinschaft der Schweineerzeuger in Hohenlohe` aktiv und seit 2012 im Gesamtvorstand des Bauernverbandes Schwäbisch Hall – Hohenlohe - Rems. Im Jahr 2018 ist er als Stellvertreter des Vorsitzenden für den Hohelohekreis in den Geschäftsführenden Vorstand gewählt worden. „Außerdem bin ich seit 2014 Mitglied im Fachausschuss ‚Vieh und Fleisch‘ des Landesbauernverbandes. Die Arbeit in diesen Gremien macht mir sehr viel Spaß, weil man viele Dinge kontrovers diskutiert und oft einen anderen Blick für die Sachverhalte bekommt. Gerade jetzt, wo die Landwirtschaft viel durchlebt, ist eine starke berufsständige Vertretung von existenzieller Bedeutung“, weiß der stellvertretende Vorsitzende Wenzel. Und auch, dass viele Themen nicht mit der Brechstange entschieden werden können. „Nur mit guten Argumenten kommen wir weiter, oft auch mit Kompromissen. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam diese schwierigen Zeiten gut überstehen und dass die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft erfährt“, so Landwirt und stellvertretende Vorsitzende Thomas Wenzel.

 

Der Bauernverband ist eine starke Gemeinschaft. Den ersten Kontakt mit dem Bauernverband hatte der inzwischen seit dem Jahr 2016 stellvertretende Vorsitzende für die Region um Crailsheim, Harald Gronbach, als Jugendlicher in der landwirtschaftlichen Berufsschule. „Mit meiner Wahl zum Vorsitzenden der Landjugend Crailsheim im Jahr 1988 wurde der Kontakt zum Bauernverband enger und mein Interesse am Verband nahm zu. Als starke und einflussreiche Größe inmitten der Gesellschaft hat der Verband mein Interesse geweckt“, erinnert sich Gronbach. Es dauerte aber noch einige Jahre bis er sein Engagement im Bauernverband intensivierte. Vor allem sein Vater, welcher selbst jahrelanger Ortsobmann des Bauernverbandes war, legte den Grundstein für das heutige Engagement seines inzwischen erfahrenen Sohnes beim Bauernverband. Für Harald Gronbach ist es wichtig, dass die Landwirte zusammenhalten, als starke Gemeinschaft und gute Vertretung des Berufsstandes agieren. Als langjähriger Stadtrat in Crailsheim kann er beurteilen, wie wichtig es ist, dass berufsständische Vertretungen sich äußern und gehört werden.  

 

 

 

Weil wir helfen können…! „Ob Sie es glauben oder nicht, wenn ich erzähle, was wir als Mitarbeiter des Bauernverbandes tun, kommt meist die erstaunte Antwort: Die Bauern haben es gut! Mit allen Fragen des täglichen Lebens, von der Steuer bis zum Erziehungsgeld, von der Krankenversicherung über Baufragen, Haftungsproblemen, Verkehrs- und Umweltvorgaben und bei familiären und persönlichen Fragen, können Sie beim Bauernverband anrufen. Hier gibt es jemanden, der weiterhilft“, beschreibt Geschäftsführer Helmut Bleher die Arbeit der Geschäftsstelle in Untermünkheim - Übrigshausen. Er sieht die Bauernverbandsarbeit als Arbeit mit Familien und Menschen. Er weiß aus seiner langjährigen Tätigkeit, dass hier Beziehungen geknüpft werden, dass Hauptamt und Ehrenamt vielfältig und engagiert zusammenarbeiten. Beständig und oft über Generationen hinweg, kennt man einander und weiß um die Probleme und Themen der einzelnen Mitglieder des Verbandes. „Das, was wir hier für das gesamte Verbandsgebiet - zwischen Übrigshausen und Schrozberg, Langenbeutingen und Wildenstein - gemeinsam mit unseren Bauern aufbauen konnten, dient allen. Das ist eine unverzichtbare Basis und große Sicherheit für die Landwirtsfamilien unserer Region. Deshalb ist es gut, dass wir in der Geschäftsstelle viele engagierte Mitarbeiter haben, die sich auskennen und die ihr Herzblut für die Themen unserer Bauern einsetzen“, betont Helmut Bleher als Geschäftsführer des Bauernverbandes Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems.

 

 

Zurück

files/bauernverband/hintergruende/Trecker_Feld.jpg